Heute ist Anne-Frank-Tag. Ich finde, es wäre angebracht, das Gedenken an Anne und ihre Familie in der Heimatstadt ihrer Mutter zu stärken. Die Beschäftigung mit dem Schicksal der Aachenerin Edith Frank-Holländer und ihrer Töchter würde auch daran erinnern, wie wichtig es ist, dass Geflüchtete eine sichere Zuflucht finden. Ich könnte mir ein Denkmal auf dem Bahnhofsvorplatz vorstellen, das Anne auf einer Foto-Personenwaage zeigt, also in einer Szene, die sich belegt in Aachen abgespielt hat. Nicht zuletzt wäre ein solches Gedenken am Grenzbahnhof zu den Niederlanden auch ein Zeichen der Verständigung über deusch-niederländische Schicksale in der Nazizeit.

Anne Frank in Aachen 1934Margot in Aachen 1934Ich fände es gut, wenn Niederländer*innen, die Aken bereisen, direkt am Bahnhof sehen, dass man hier an das Mädchen denkt, das 1934 von Aachen mit Mutter und Schwester nach Amsterdam floh, dort sein weltbekanntes Tagebuch Het Achterhuis (wahrscheinlich das bedeutendste Stück Weltliteratur, das je ein Kind verfasste) auf Niederländisch schrieb, die deutsche Besatzung erlebte, untertauchen musste, verraten, verschleppt und schließlich – wie zuvor schon Mutter und Schwester – durch Krankheit im KZ ermordet wurde.

Mir ist natürlich bekannt, dass es die »Stolpersteine« am Pastorplatz gibt, und die Tafel der »Wege gegen das Vergessen« in der Monheimsallee, und auch die gute Arbeit des Anne-Frank-Gymnasiums will ich nicht verkennen, aber ich glaube es wäre durchaus im Sinne der bisherigen Projekte, zusätzlich einen zentraleren Gedenkort in Aachen zu schaffen.