[…] Gleich zwei politisch unterschiedlich gelagerte Bürgerinitiativen haben das Projekt seinerzeit [2006] verhindert: „Bauhaus Europa? Nein danke!“ unter Federführung von Darius Dunker sammelte die Proteststimmen im linken Spektrum, „Stop Bauhaus Europa“ mit Wortführer Werner Lehnhardt organisierte den Widerstand im bürgerlich-konservativen Lager. Gemeinsam brachten sie ein aus ihrer Sicht völlig überzogenes Prestigobjekt zu Fall, das in Anspielung an größenwahnsinnige Herrscher von ihnen gerne auch „Lindoleum“ genannt wurde.

[…] Man hätte den Katschhof-Bau auch „in einem anderen Umfang sanieren können“, sagt hingegen Darius Dunker. Er und seine Mitstreiter hatten früh geargwöhnt, dass die Bauhaus-Befürworter nach der Niederlage beim Bürgerentscheid ihr Konzept in leicht abgewandelter Form einfach weiterverfolgen. „Es gibt immer noch die Haltung, dass die Politik am längeren Hebel sitzt und macht, was sie will“, kritisiert Dunker, der heute Mitglied im Landesvorstand der Linken ist.

Die Lektion aus dem Bauhaus-Bürgerentscheid habe die etablierte Politik nicht gelernt, meint er. So habe sie in der Auseinandersetzung um die Campusbahn — deren Berfürworter Dunker war — erneut gezeigt, dass sie „nicht zuhört, sich nicht in die Menschen hineinversetzt und von oben ­herab entscheidet“. […]